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Nicht Wunder und Gaben, sondern Christus

Bei allem, was wir tun, sollten wir darauf achten, dass es dem Aufbau des Leibes Christi dient. Wir können zwar viel Gutes tun, doch wenn dadurch die Gemeinde nicht gebaut wird, hat es wenig Wert. Das Ziel ist unser Wachstum und der Aufbau; beides kann nur durch das Leben Gottes hervorgebracht werden. Paulus sagte im 1.Korintherbrief 3:6: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat das Wachstum gegeben.“ Und in den Versen 10-11 schreibt er: „Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister das Fundament gelegt; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Denn ein anderes Fundament kann niemand legen außer dem, das gelegt ist, welches ist Jesus Christus.“ Das Fundament ist eine lebendige Person, Jesus Christus, auf die und mit der wir alle bauen sollen. Paulus führt dies in den Versen 12-13 weiter aus: „Wenn aber jemand auf dieses Fundament Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird eines jeglichen Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, denn im Feuer wird es sich offenbaren; und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben.“

Wir warten alle auf die Wiederkunft des Herrn und wissen, dass er bald kommt. Dann wird das Feuer prüfen, wie ein jeder gebaut hat. Wenn wir mit Gold, Silber und Edelsteinen gebaut haben fürchten wir das Feuer nicht, denn das Gold und Silber werden dadurch noch mehr geläutert. Doch Holz, Heu und Stroh werden verbrennen. Dies sagt Paulus in den folgenden Versen: „Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er eine Belohnung empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch“ (1.Kor. 3:14-15).

Gaben, Zeichen und Wunder

1.Korinther 3 beginnt mit den Worten: „Und ich, Brüder, konnte mit euch nicht reden als mit geistlichen Menschen, sondern als mit fleischernen, wie mit Säuglingen in Christus. … Denn wenn Eifersucht und Streit unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?“ (Vv. 1-3). In der Gemeinde in Korinth gab es vielerlei Probleme. Sie hatten zwar viele Gaben, waren aber im Leben nicht gewachsen und immer noch Säuglinge in Christus. Jeder meinte, seine Gabe sei wichtiger, bedeutender und mächtiger als die des anderen. Paulus bezeichnete die Korinther als Säuglinge in Christus, ja sogar als fleischlich. Das beweist, dass Wundertaten und sogenannte Gaben kein Zeichen des Wachstums des Lebens sind. Wir müssen den ganzen 1.Korintherbrief betrachten, nicht nur die Kapitel 12 und 14.

In Kapitel 13:1-2 hat Paulus gesagt: „Wenn ich in den Zungen der Menschen und Engel rede und keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Kupfer oder eine klingende Schelle geworden. Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts.“ Ein Zeichen des Lebens Gottes ist die Liebe. Johannes schreibt in seinen Briefen über Liebe und Licht. Und Paulus sagte im 1.Korintherbrief 13:8: „Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden; oder Zungen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.“ Was bleibt sind Glaube, Liebe und Hoffnung. Alles andere wird aufhören (vgl. 1.Kor. 13:4-13).

Paulus schrieb in 1.Korinther 13:11: „Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind.“ Ein Kind redet viel, weiß aber oft nicht, wovon es redet. „… als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war.“ Was wollte uns Paulus damit sagen? Wenn wir Babys in Christus sind, brauchen wir viele Dinge: Erkenntnis, Gaben, Wundertaten usw. Aber als ein Erwachsener will Paulus nur noch Christus selbst gewinnen. In vielen seiner Briefe redet Paulus davon, zur Reife zu kommen. So auch im Epheserbrief, wo er die Geschwister auffordert, alles zu lassen, was kindlich ist. Sie sollten nicht von jedem Wind der Lehre hin- und hergetrieben werden. Paulus definierte den Leib Christi als die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt (vgl. Eph. 1:23). „… damit ihr erfüllt werdet bis hin zu ganzen Fülle Gottes“ (Eph. 3:19b).

Warum redete Paulus im ersten Korintherbrief so viel über Gaben? Weil sie Probleme damit hatten, stolz waren und darüber stritten. Kinder streiten sich um Spielzeug, aber als Erwachsene sollten wir Christus leben und nicht über Gaben streiten. Ich kenne manche Christen, die sehr begabt sind, viele Botschaften geben können, aber kein Leben haben. Ein älterer Bruder hat sogar behauptet, er habe in der Bibel schon alles gesehen. Wie kann man so etwas sagen? Paulus redete vom unausforschlichen Reichtum Christi. Wir benötigen die Ewigkeit, um Christus immer mehr zu erkennen und Gott zu ergreifen. Gott ist unermesslich groß.

Ich lebe in Kalifornien und kenne mich selbst in diesem Bundesstaat noch nicht richtig aus. Könnt ihr sagen, dass ihr schon alles in Deutschland gesehen habt? Paulus sagte im Philipperbrief, dass er Christus noch mehr erkennen will. Als ich jünger war, habe ich gedacht: Paulus, du kennst Christus doch schon so gut. Wer konnte den Philipperbrief schreiben wie du, und jetzt sagst du, du möchtest ihn erkennen? Was gibt es denn für dich noch zu erkennen, Paulus? Wir müssen uns vor Gott demütigen. Jeder von uns Gläubigen muss bekennen: Herr, ich brauche dich noch mehr. Ein deutsches Sprichwort sagt: „Man lernt nie aus.“ Und wenn man schon in irdischen Dingen nie auslernt, wie können wir denken, wir hätten den himmlischen Christus ganz ergriffen? Das gibt es nicht.

Die Gläubigen in Korinth waren abgelenkt von vielen Dingen. Manche stritten sogar wegen der Apostel. Einige sagen: „… Ich bin des Paulus, der andere aber: Ich bin des Apollos …“ (1.Kor. 3:4b). Leider sind wir Menschen so. Wir kennen zwar die Wahrheit, aber in unseren Herzen halten wir viele andere Dinge auch für wichtig. Der Herr ist so reich, er möchte uns zur vollen Reife bringen. Je mehr Wachstum im Leben wir erfahren, desto überragender wird Christus für uns sein.

Ein Beispiel ist das Volk Israel. Niemand hat größere Wunder erlebt als sie. Man denke nur an die 10 Plagen in Ägypten und an das rote Meer, das geteilt wurde. Selbst aus einem trockenen Felsen ließ Gott Wasser hervorströmen. Habt ihr jemals solch ein Wunder gesehen? Sie haben so viele Wunder in der Wüste erlebt. Haben diese Wundertaten das Volk positiv verändert? Hat es ihren Glauben wirklich gestärkt? Nein. Am Ende sind sie trotzdem alle, bis auf Josua und Kaleb, in der Wüste gestorben. Hat nicht auch Jesus, als er auf dieser Erde lebte, so viele Wunder getan? Er hat Lazarus, dessen Körper bereits am Verwesen war, von den Toten auferweckt. Viele Blinde, Aussätzige, Lahme und Krüppel hat er geheilt. Paulus hingegen konnte nicht einmal Heilung für seinen eigenen Leib erfahren. Er hat gebetet: Herr, nimm diesen Stachel von meinem Fleisch weg. Der Herr sagte: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollendet“ (2.Kor. 12:9a). Paulus hat auch Timotheus nicht geheilt, sondern sagte: Trink ein wenig Wein um deines Magens willen (vgl. 1.Tim. 5:23). Und seinen Mitarbeiter musste er krank in Milet zurücklassen, er konnte ihn nicht heilen (vgl. 2.Tim. 4:20). Wir müssen den Willen Gottes erkennen, und dazu brauchen wir die Natur Christi.

Alle Gemeinden in Asien hatten sich von Paulus abgewandt (vgl. 2.Tim. 1:15). Jesus selbst redete durch Paulus zu ihnen, aber sie haben es nicht ernst genommen. Das ist eine Warnung für uns. Wir brauchen die ganze Bibel und dürfen nicht nur ein Kapitel über die Gaben, Heilung oder die Lehre darüber betonen. Wir müssen das ganze Bild sehen, inklusive der Schriften im sog. Alten Testament. Paulus sagte in 1.Korinther 10: Diese Dinge sind für uns geschehen, damit wir lernen und nicht die gleichen Fehler machen wie sie. Es gibt viel zu lernen, nicht nur vom Positiven, sondern auch vom Negativen. Wir können alle bezeugen, dass wir oft mehr von negativen Situationen lernen als von positiven. Du kannst einem Kind hundert Mal sagen, dass es die heiße Herdplatte nicht berühren darf, bis es sie eines Tages mit seinen Fingern anfasst. Diese negative Erfahrung wird es nie vergessen.

Den dreieinen Gott erkennen

Liebe Geschwister, ich kann bezeugen, dass ich heute kein Verlangen mehr nach Wissen, Lehre oder sonst etwas habe. Ich möchte nur den wunderbaren dreieinen Gott erkennen und gewinnen. Der Herr hat gesagt: Was nützt es, wenn ihr die ganze Welt gewinnt, aber eure Seele verliert? Was nützt es mir, wenn ich die ganze Bibel kenne, aber nur so wenig von Christus gewonnen habe? Betrachtet doch die Schriftgelehrten, Pharisäer, Hohepriester und Ältesten zur Zeit Jesu. Sie kannten die heiligen Schriften, aber den Herrn selbst kannten sie nicht.

Als ich jung war, habe ich nicht verstanden, warum der Herr so viele Probleme mit den Schriftgelehrten hatte. Heute verstehe ich es. Sie legten großen Wert auf viele äußeren Dinge. Ab und zu brauchen wir sie, aber wir müssen auch lernen, sie beiseite zu legen. Vieles, was wir früher unbedingt brauchten, füllt jetzt nur noch unseren Keller. Wir achten es immer noch als Antiquität, aber es ist wertlos. Geistlich gesehen ist es genauso. Kommt alles, was wir vor 20 Jahren geschätzt haben, in unsere Schatzkammer? Nein, denn der Herr tut immer etwas Neues – und zwar gemäß dem Wachstum unseres geistlichen Lebens. Wir spielen nicht mehr mit unserem Spielzeug von früher. Paulus sagte: Ich vergesse alles was dahinten ist. Ich jage aber nach dem was vorne ist (vgl. Phil. 3:12-14). Wir wollen dem Ziel entgegenjagen; und das nicht langsam wie eine Schildkröte, zumal die Zeit so knapp ist. Der Herr sei uns gnädig! Oft hindert uns die Vergangenheit daran, vorwärts zu gehen. Der Herr hat immer etwas Besseres für uns bereit; er geht immer neu voran. Selbst in der Schrift sehen wir eine fortschreitende Offenbarung. Lasst uns alle lernen, üben und offen sein für den Herrn und ihn bitten: Herr, zeige uns, was du heute tust!

Beginnend mit der Zeit der Reformation bis heute, sind schon fast 600 Jahre vergangen. In dieser Zeit hat der Herr immer wieder neue Offenbarung gegeben. Aber die Christen wollten am Alten festhalten, weil sie dachten, das Beste schon erreicht zu haben. Darum gingen sie nicht mehr voran. Das soll uns nicht passieren. Wir bitten den Herrn, uns noch mehr Offenbarung zu geben von dem, was wir noch nicht gesehen oder erfahren haben. Der Vers 3 in Jeremia 33 ist sehr kostbar: „Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir große und unbegreifliche Dinge verkünden, die du nicht weißt.“ Meint ihr, dass der Herr uns nicht noch Größeres zeigen kann, um uns zu helfen ans Ziel zu gelangen? Wir brauchen mehr Licht von ihm, besonders auch Licht über uns selbst. Es ist notwendig, unsere Fehler zu erkennen, damit unser Vorangehen nicht gehindert wird. Unsere Vergangenheit muss bereinigt sein. Der Herr kann nicht in unseren Herzen wohnen, wenn es dort noch so viel Altes und Sündiges gibt. „Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes“ (2.Kor. 7:1). Warum Furcht? Ohne Gottesfurcht sehen wir keine Notwendigkeit, in uns aufzuräumen. Es gibt viele Dinge in meiner Garage, die ich aufräumen sollte, aber ich sage oft: das mache ich Morgen. Aber dieser Morgen kommt nie, weil es jeden Tag wieder ein Morgen gibt. Morgen kann ewig bedeuten und ich möchte euch sagen, je länger wir warten, desto unempfindlicher werden wir für sein Mahnen. Daher brauchen wir eine gesunde Gottesfurcht.

Wenn ein Sünder nicht Buße tut und seine Sünde bekennt, wie kann er dann gerettet werden? Er muss zuerst Buße tun. Aber wenn er kein Licht hat, sieht er keine Notwendigkeit dafür. Wir müssen alle erkennen, dass wir gefallene Menschen sind, unser Wesen und unser Selbst sind sündhaft. Deshalb sagte Paulus im Philipperbrief 3:4: Wir sind diejenigen, die kein Vertrauen auf Fleisch haben. Und gemeint ist sein eigenes Fleisch, das ihm immer noch anhaftet. Wer kann behaupten, dass er in allen Dingen Recht hat? Wir brauchen alle Licht. Selbst in der Beziehung zu meiner Frau muss ich sagen, dass ich nicht immer Recht habe. Für den Aufbau der Gemeinde brauchen wir auch viel Licht. Licht ist sehr wichtig; sogar sollen wir im Licht wandeln. Johannes und Paulus haben das bestätigt. Je mehr wir im Leben wachsen, desto empfindsamer werden wir; sonst beleidigen wir jemanden und bemerken es nicht einmal. Wenn wir im Geist sensibel werden, ist das nicht nur positiv für die anderen, sondern auch für uns selbst, damit wir mit dem Herrn vorangehen können. Es bedarf viel Demut, um das zu lernen. Die Gnade sei mit uns allen. Amen.

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